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- Geschrieben von: Ewald Klumpp
- Kategorie: Zeitungsberichte
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Männerchor Eintracht Mösbach gestaltet Programm in der Mösbachhalle mit dem Comedian Gunzi Heil
Seit 25 Jahren leitet Friedemann Nikolaus den Männerchor Eintracht im Ortsteil Mösbach von Achern. Foto: Regina de Rossi
Achern-Mösbach. Mösbach stand am Samstagabend ganz im Zeichen des Männerchors Eintracht. Eine besondere Ehre wurde dem Dirigenten und Chorleiter Friedemann Nikolaus zuteil. Seit 25 Jahren leitet er die Geschicke der singenden Männergemeinschaft, die an diesem Abend ihr Können unter Beweis stellte.
„Mittlerweile sind wir der einzige Männerchor in Achern.
Manuel Klumpp - Vorsitzender
„Man darf und muss mit der Zeit gehen“, so Friedemann Nikolaus, der mit ganzem Einsatz auch diesen Abend am Keyboard mitgestaltete. Die Präzision, die er hier an den Tag legte, den Anspruch, den er an seine Männer zu haben scheint, das machte dieses Konzert zu einem Abend mit ehrlicher und handwerklich ausgefeilter Sangeskunst auf hohem Niveau.
29 Sänger standen auf der Bühne und damit ein großer Teil des 40-köpfigen Chores, der in seiner Chronik das Jahr 1860 als Entstehungsjahr deklariert hat. „Mittlerweile sind wir der einzige Männerchor in Achern“, sagte Vorstand Manuel Klumpp.
Anspruch des Chores ist es, neue und junge Leute zu gewinnen. So stellte man an diesem Abend das Jubiläumskonzert auch unter ein breiteres Motto: „Mit einem einfachen Konzert kann man die Leute heutzutage nur noch bedingt gewinnen!“ Aber die Idee Chor und Comedy lockte und sorgte für eine gut gefüllte Mösbachhalle, die mit viel Liebe zum Detail geschmückt war.
Die Musik übernahm der Chor, die Comedy der Kabarettist Gunzi Heil aus Karlsruhe. In der ersten Stunde ging es um guten Choresang, um Lieder unter dem Titel „The Best of Friedemann Nikolaus“, so forderte Gunzi Heil alsbald die Lachmuskeln der Gäste zu einer Höchstleitung auf.
Michael Irsfeld übernahm es, die einzelnen Lieder so anzukündigen, dass man auf jeden Beitrag erneut gespannt sein durfte. So kündigte er den Gästen die geheimnisvolle Zigeunerin an, betitelte das Antikriegslied „100 Mann und ein Befehl“ mit „Wir singen eine Botschaft“, pries eine musikalische Umarmung mit Helmuth Löfflers „Gedanken an dich“ an und ließ das Publikum wissen, dass man auch modern kann. Denn auf Wunsch von Manuel Klumpp hatte der Chor „Engel“ von Rammstein einstudiert und seine Mitstreiter wussten bestens abzuliefern und ernteten verdienten Applaus. Friedemann Nikolaus machte mit! Er überzeugte einfach alle davon, dass Musik vielfältig ist wie das Leben selbst und, dass dieser Chor auf ihn bauen kann.
Etwas, das auch Gunzi Heil zu würdigen wusste, wenn auch in einer so ganz anderen Form. Der Kabarettist hatte die Gemeinde bereits 2014 begeistert, aktuell die Männer in ihrer Probe besucht und wusste nur Lobendes zu verkünden. Seine Eindrücke verpackte er genial, in Gedichte und eigenwillige Märchen, in Lieder und einer unglaublichen Bühnenpräsenz. Er versprühte eine unbändige Lebenslust, imitierte, was das Zeug hält, brachte das Publikum durchweg zum Lachen und ließ schließlich ein großartiges Buchstabengebilde zu Ehren des Jubilars entstehen.
Es war ein gelungener Abend für alle Generationen, und man darf auf diesen Männerchor weiter gespannt sein, der bewusst seine Fühler nach jungen Mitgliedern ausstreckt und sie auch gewinnen wird. Auch, weil dieser Chorleiter, Friedemann Nikolaus, nicht stehen bleibt, sondern mitgeht, weil Musik spürbar sein Leben ist.