Mösbach stand am Samstagabend ganz im Zeichen des Männerchors Eintracht. Eine besondere Ehre wurde dabei Dirigent und Chorleiter Friedemann Nikolaus zuteil.

2025 04 28 arz

Zum 25-jährigen Dirigat von Friedemann Nikolaus präsentierte die Eintracht ein besonderes Konzert.


Foto: Regina de Rossi

Achern-Mösbach. Seit 25 Jahren leitet Friedemann Nikolaus die Geschicke des Mösbacher Männerchors Eintracht, die an diesem Abend ihr Können bewies. Nikolaus zu Ehren gab es einen bunten Querschnitt durch die Lieder, die dem Jubilar besonders am Herzen liegen, aber auch neues Liedgut, das dem Anspruch der jüngeren Sänger entsprach.

„Man darf und muss mit der Zeit gehen“, meinte Nikolaus, der mit ganzem Einsatz den Abend am Keyboard mitgestaltete. Die Präzession, die er hier an den Tag legte, den Anspruch, den er an seine Männer zu haben scheint, das machte das Konzert zu einem Abend ausgefeilter Sangeskunst.

29 Sänger standen auf der Bühne und damit ein großer Teil des 40-köpfigen Chors, der in seiner Chronik 1860 als Entstehungsjahr nennt. „Mittlerweile sind wir der einzige Männerchor in Achern“, meinte der Vorsitzende Manuel Klumpp, dessen Anspruch es ist, neue und junge Leute zu gewinnen. So stellte man an diesem Abend das Jubiläumskonzert auch unter ein breiteres Motto: „Mit einem einfachen Konzert kann man die Leute heutzutage nur noch bedingt gewinnen.“ Aber die Idee mit Chor und Comedy sorgte für eine gut gefüllte Halle.

Die Musik übernahm der Chor, die Comedy Kabarettist Gunzi Heil. Ging es in der ersten Stunde um guten Chorgesang, um Lieder unter dem Titel „The Best of Friedemann Nikolaus“, so kitzelte Heil alsbald die Lachmuskeln.

Michael Irsfeld kündigte die einzelnen Lieder so an, dass man auf jeden Beitrag gespannt sein durfte. Darunter befanden sich das Antikriegslied „100 Mann und ein Befehl“ und „Wir singen eine Botschaft“, er pries eine musikalische Umarmung mit Helmuth Löfflers „Gedanken an dich“ an und ließ das Publikum wissen, dass man auch modern "kann": Auf Wunsch von Manuel Klumpp hatte der Chor „Engel“ von Ramstein einstudiert und seine Mitstreiter ernteten verdienten Applaus. Nikolaus überzeugte alle davon, dass Musik vielfältig ist wie das Leben und dass dieser Chor auf ihn bauen kann.

Irrwitzige Gedichte

Etwas, das auch Heil zu würdigen wusste, wenn auch in ganz anderer Form. Der Kabarettist hatte Mösbach bereits 2014 begeistert, aktuell die Männer in ihrer Probe besucht und verkündete nur Lob. Seine Eindrücke verpackte er kongenial und laut in irrwitzige Gedichte und eigenwillige Märchen, in Lieder und einer unglaublichen Bühnenpräsenz. Er versprühte eine unbändige Lebenslust, imitierte, was das Zeug hält, brachte das Publikum zum Lachen und ließ schließlich ein großartiges Buchstabengebilde zu Ehren des Jubilars entstehen.

Zeitungsartikel 2024 04 28 ARZ