Mösbacher Eintracht-Sänger erinnern in der Kirche an Verantwortung des Menschen für Schöpfung

 

Achern-Mösbach. „Wir müssen begreifen, es gibt nur eine Menschheit, eine Natur, eine Erde, eine Chance. Dafür bete ich.“ Diese Text hätte auch auf einem Plakat von Jugendlichen bei einer Demo von „Fridays for Future“ stehen können, doch die Sänger des Männerchors Eintracht sangen diesen geradezu leidenschaftlichen Appell für das Leben in der Kirche St. Roman.

Es war ein Chorarrangement von „Amen“, das der Schlagersänger Drafi Deutscher bereits 1996 sang und nach seinem Tod als Vermächtnis zur

Bewahrung der Schöpfung hinterließ. Dass dieses Gebet schon so alt ist, mag vor allem die älteren Besucher nicht überrascht haben, denn in den vergangenen Jahrzehnten wurde dieses Thema „endlich das Leben zuzulassen“ und etwas gegen Hunger, Elend und Gewalt in der Welt zu tun, immer wieder angemahnt.

 

Deshalb passte der von Friedemann Nikolaus gewählte Schlager von einst perfekt in die Literatur des Konzertes und den Kirchenraum, zumal alle Mitwirkenden zu Gunsten des Fördervereins für krebskranke Kinder sangen. „Liebe ist die Kraft, die das Leben möglich macht“, lautet die Botschaft von „Amen“, die auch in Liedern wie dem Gospel „My Lord what a morning“ oder mit Leonhard Cohens „Hallelujah“ zum Ausdruck kam.

Bestens ergänzt

Dass in Mösbach der Chorgesang von einem Männerchor mit über 30 Sängern um ihren Vorsitzender Manuel Klumpp gepflegt wird, sorgte mit Lichteffekten von Sebastian Meyer für ein außergewöhnliches Konzert in der nahezu vollbesetzten Kirche. Dabei war die Sopranistin Rebecca Doninger, die gleichsam als „Intermezzo“ zwischen dem Männerchor und dem Ensemble „Vokal 5mal“ den klassischen Part darbot und dem Konzert einen glänzenden Part

verlieh. Mit nuancierter Stimme sang Rebecca Doninger (Klavier Friedemann Nikolaus) „Panis Angelicus“ von Cesar Franck; auch mit „Agnus Dei“ von George Bizet und „Largo“ von Georg Friedrich Händel bereicherte sie das Konzert.

Insider kennen das Ensemble „Vokal 5mal“ mit Jürgen BauerARZ -Konzert mit klarer Botschaft, Frank Bauer, Hajo Bleier und Günther Droll vor allem aus der Sparte moderner A-Cappella-Gesang mit super Comedy. Doch immer wieder präsentieren sie sich auch sakral, studieren geistliche Werke ein oder solche, die von ihrem Inhalt gut in eine Kirche passen. Vor allem aufgrund des niveauvollen Gesangs allein mit der Stimme war ihr Konzert ein Genuss, denn bei „nur“ vier Sängern muss jeder Ton sitzen. Dies hat das Ensemble zum fast unsichtbaren Dirigat von Friedemann Nikolaus mit Liedern wie „Die Nacht“ oder „Pie Jesu“ in professioneller Manier dargeboten.

Bei den modernen Songs im Stile der Wise Guys („Wie kann es sein“) oder Amanda Mc-Broom („The Rose“) kam die Klasse des Ensembles ebenfalls zum Klingen.

Auch der Männerchor bewies mit dem Song „Engel“ der Rockband „Rammstein“, dass Mösbacher Sänger mit ihren vielen jungen Gesichtern in allen Sparten zu Hause sind.